Wenn ein Baby auf die Welt kommt, kann es sich im Gegensatz zu vielen Tieren noch nicht von alleine fortbewegen. Es dauert ca. 1 Jahr oder länger, bis das Baby laufen kann. Genau wie Affenbabys sind Menschenbabys kleine Traglinge, die einen Klammerreflex besitzen. Sobald man sie verlässt, reagieren sie mit Weinen.
In den vergangenen Jahrhunderten war es so, dass Eltern ihre Babys nicht einfach auf dem kalten, nassen und dreckigen Waldboden abgelegt hat. Nein, das Baby wurde die ersten Monate permanent bei sich getragen. Wenn es Hunger hatte, war die Brust sofort in Reichweite.
Während Affenbabys sich mit den Händen am Fell der Eltern festkrallen, lassen sich Menschenbabys bequem auf der Hüfte absetzen.
Aber seitdem die Menschen in Häusern wohnen, hat sich die Situation natürlich verändert. Vielen Eltern ist die Möglichkeit des Tragens leider gar nicht bekannt. In den meisten Geburtsvorbereitungskursen werden die erheblichen Vorteile des Tragens leider auch nicht besprochen.
Gerade Eltern, die sich noch sehr wenig mit dem Thema Tragen beschäftigt haben, lassen sich schnell von solchen Gedanken beunruhigen. Jeder will schließlich nur das Beste fürs Kind. Jedoch kann ich dich beruhigen und dir mit absoluter Sicherheit sagen, dass diese Zweifel völlig unberechtigt sind.
Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, die zeigen, dass das Tragen von Säuglingen die Entwicklung des Kindes sogar fördert. Dabei wird die Eltern-Kind Kommunikation unterstützt, Kinder weinen weniger und die spezielle Spreizhaltung unterstützt sogar den Rücken des Babys.
#1 Im Alltag ist das Tragen eine enorme Erleichterung, da man die Hände frei hat.
#2 Tragen erleichtert dem Baby das „Ankommen“ in die neue Welt. Es fühlt sich bei der Mutter so geschützt wie im Bauch. Es spürt ihre Stimme, den Herzschlag genau wie im Mutterleib.
#3 Tragekinder sind aufmerksamer, aufgeschlossener und sozial aktiver als Kinderwagenkinder.
#4 Beim Einkaufen, in der Stadt, auf der Rolltreppe, im Bus ist das Tragen viel einfacher als immer den Kinderwagen mitzuschleppen.
#5 Das Tragen stärkt Muskeln, Knochen und Gleichgewichtssinn des Babys und der Mutter.
#6 Auch für den Papa ist das Tragen eine tolle Sache um eine engere Bindung zum Kind aufzubauen.
#7 Tragen hilft gegen die schlimmen Blähungen und Bauchschmerzen (meistens als 3-Monats-Koliken bekannt).
#8 Tragen schult die Sinne des Babys und macht es selbstbewusst und klug.
#9 Das Stillen klappt bei Tragebabys besser, laut einer italienischen Studie.
10# Babys sind ein beliebtes Ziel von neugierigen Blicken und tätschelnden Händen der Allgemeinheit. Ein Tragetuch oder eine Babytrage ist das ultimative Hilfsmittel um dein Baby vor ungefragten oder unerwünschten Berührungen, Küssen oder auf-den-Arm-nehmen zu bewahren.
#11 Auch beruhigen sich Babys in der Trage schneller, wenn sie weinen und sie schreien sowieso erheblich weniger als Nicht-Trage Kinder.
#12 Beim Tragen werden vermehrt körpereigene Antistress- Glücks- und Liebeshormone ausgeschüttet. Durch diese fühlst du dich deinem Kind verbundener, steigerst dein eigenes Wohlbefinden und kannst nebenbei auch deine Milchbildung richtig gut ankurbeln.
Natürlich ist jedes Kind unterschiedlich und es gibt Babys, die spätestens ab dem Krabbelalter gar nicht mehr in die Trage möchten. Wichtig ist, dass man in solchen Situationen nicht stur darauf beharrt, das Kind weiterzutragen, sondern ganz individuell auf die Bedürfnisse des Kindes achtet.
Ebenso ist es wichtig, dass auch die Gefühle der Mutter eine wichtige Rolle spielen. Ist ihr beispielsweise das Kind einfach zu schwer geworden, sollte man auch nach Alternativen schauen. Wichtig ist einfach, dass sich Mutter wie auch Kind wohlfühlen und es für beide Parteien eine schöne Tragezeit wird.
#1 Der Handgreifreflex: Babys können erstaunlich kräftig zupacken, wenn man eine Finger in die Hand eines Babys legt. Dieses reflexartige Zupacken ist eine Fähigkeit, die sich die Babys noch aus Uhrzeiten erhalten haben. Nur so konnten sich die Babys beim Tragenden festklammern.
#2 Die Beinstellung: Die Oberschenkel sind beim Baby im Hüftgelenk seitlich abgespreizt. Dies ist eine Haltung die typisch für Traglinge ist, die sich mit Händen und Füßen am Körper der Mutter anklammern. Es ist auch die Beinhaltung die ein Säugling einnimmt, wenn ihn ein Erwachsener auf der Hüfte trägt.
#3 Die Anhock-Spreiz-Stellung: Sobald du dein Baby hochnimmst, werden automatisch die Beinchen angehockt und die Oberschenkel abgespreizt – wie die natürliche Trageposition es vorsieht.
#4 Der gerundete Rücken: Der runde Rücken, den Babys in den ersten Lebensmonaten bewahren ist perfekt, um sich beim Tragenden anzulehnen und nicht nach hinten zu fallen.
Tipp: Die Kokadi Tragen kann man schon für Babys ab Geburt benutzen.
Das Baby tragen ist kein Trend von veganen Öko Übermüttern, sondern schon seit Jahrtausenden von Jahren haben Eltern erkannt, wie vorteilhaft das Tragen ist. Schon die Inkas und alten Ägypter trugen ihre Kinder in Schlingen auf dem Rücken. Und in Kulturen mit einer Tragetradition sind Hüftprobleme bis zu zehnmal seltener. Tragen stärkt sogar die Hüften des Babys, was eine optimale Voraussetzung für das Laufen ist.
Wenn man vollkommen neu in diesem Thema ist, sollte man sich unbedingt eine Trageberatung nach Hause holen. Denn man kann schon einiges falsch machen, gerade wenn es um die richtige Trage und Position geht. Richtiges Tragen will gelernt sein. Und wenn man es richtig beherrscht, kann dies ein erster Grundstein für eine wundervolle Eltern-Kind Bindung sein!
Brauchst du Hilfe, damit dein Baby besser schläft? Dann schau mal hier!
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