Stillen ist zwar die natürlichste Sache der Welt, aber nicht für jeden von Beginn an sehr einfach. Viele Frauen haben da so einige Probleme. Trotzdem solltest du vorher lieber etwas Zeit und Mühe investieren, dem Stillproblem auf den Grund zu gehen, bevor du gleich zur Flasche greifst.
Hier sind die 10 häufigsten Stillprobleme und die Ratschläge von einer erfahrenden Hebamme sowie von mir als Mutter für Dich und Dein Baby!
1. Du hast du wenig Milch
Daran merkst du es: Dein Baby weint viel an der Brust, scheint unzufrieden und will bereits nach sehr kurzer Zeit erneut gestillt werden. Manchmal durchläuft das Baby auch einen Entwicklungsschub und benötigt mehr Milch als gewohnt.
Rat der Hebamme: Häufiges Anlegen hilft dabei, die Milchproduktion anzuregen. Auch kannst du die Stillposition bei jedem erneuten Stillen wechseln, um alle Bereiche der Brust zu stimulieren. Nach wenigen Tagen hat sich dein Körper auf die erhöhte Milchnachfrage eingestellt. Dazu kannst du noch einen Stilltee* trinken, achte aber hier bitte genau auf die Einnahme Empfehlung, da zu viel des Guten auch die Milchbildung hemmt.
Auch kannst du direkt nach dem Stillen ein Glas Wasser trinken, das hilft auch. Allerdings solltest du nicht zuviel Wasser trinken, das kann nämlich das Prolaktin, welches für die Milchbildung zuständig ist, ausschwemmen.
Übrigens hemmen Pfefferminz und Salbei die Milchbildung-also lieber lassen!
Mein Rat: Immer gut satt essen, mit vielen Kohlenhydraten – auch wenn man wenig Zeit hat. Mir haben besonders Datteln und Malzkaffee* geholfen, viel Milch zu produzieren.
2. Milchstau
Daran merkst du es: Harte schmerzhafte Stellen oder ein Spannen in der Brust. Dazu können Fieber mit Schüttelfrost und extrem schmerzhafte Brüste kommen. Der Milchstau entsteht durch angestaute Milch in einem Milchgang. Wenn die Milch nicht abfließen kann, kommt es zu einer erhöhten Bakterienkonzentration, die der Körper mit Fieber und der Produktion von weißen Blutkörperchen beantwortet. Ein Milchstau tritt häufig dann auf, wenn sich der Stillrhythmus des Babys verändert hat: Das Baby schläft nun plötzlich durch und überspringt eine Mahlzeit. Aber auch externe Faktoren wie zuviel Stress, ein zu enger BH, Streit, zuviel Besuch im Wochenbett usw. können zum Milchstau führen. Rat der Hebamme: An erster Stelle ist es sehr wichtig, dass die aufgestaute Milch abfließen kann. Am besten erwärmt man zunächst die betroffene Brust durch ein Bad, eine Dusche, ein warmes Tuch oder Kirschkernkissen. Mit dieser Vorbereitung fördert man den Milchfluss und es kann mit einer der folgenden Entlastungsmöglichkeiten begonnen werden:
1. Stillen: Wenn irgendwie möglich, legt man das Baby zum Trinken an die Brust. Säuglinge sind ja Experten wenn es um die Brustentleerung geht. Am besten funktioniert es, wenn das Baby mit dem Unterkiefer in Richtung der gestauten Stelle liegt. Das ist vor allem dann relativ einfach, wenn die Verhärtung außen oder unten in der Brust ist. Als Stillposition ist dann der Wiege- oder Rückengriff oder das Stillen im Liegen die beste Lösung.
Manchmal kommt es auch vor, dass sich die betroffene Stelle oberhalb der Brustwarze befindet. Dann bitte in den Vierfüßler Stand gehen, das Baby unter sich entsprechend hoch und weich gelagert legen. So kann die Mutter leicht die Position in jede Himmelsrichtung ändern.
Zähne zusammenbeißen: Das erste Andocken ist in der Regel sehr schmerzhaft. Da muss man durch und die Zähne zusammenbeißen. Nach dem Lösen des Staus wird es aber sofort besser. Versprochen!
Für das Baby ist es übrigens nicht gefährlich, die gestaute Milch abzutrinken. Selbst dann nicht, wenn die Mutter Fieber hat.
2. Ausstreichen: Wenn das Baby partout nicht trinken möchte, kannst du die Brust auch ausstreichen. Dazu ist besonders die Massage nach Marmet* empfehlenswert.
3. Milch abpumpen: Das Ausstreichen kann mühselig und langwierig sein. Und manche Frauen möchten lieber selbst dosieren, wie viel Sog sie an ihrer jetzt sehr empfindlichen Brust zulassen. Dann ist eine stufenlos verstellbare Milchpumpe* dafür sehr gut geeignet.
4. Kühlen mit Quarkwickel: Sobald die Brust entlastet und nicht mehr fest ist, tut sie meist immer noch weh. Dann hilft am Besten ein Quarkwickel, der den Schmerz lindert und das sofortige Einschießen der Milch verhindert. Außerdem wirken die Wickel entzündungshemmend.
Wenn dir Quarkwickel zu stressig sind, kannst du auch Thermoperlen von Lansinoh* nutzen, diese eigenen sich zur Milchanregung sowie zum Kühlen der Brust und sind einfacher in der Handhabung.
3. Schmerzhafte und wunde Brustwarzen
Daran merkst du es:Für die meisten Frauen ist neben der Geburt gerade das Stillen am Anfang eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Das ständige Saugen an der empfindlichen Haut der Brustwarze führt oft zu sehr schmerzhaften Brustwarzen, die richtig wund werden können, die dann sogar Blutkrusten bilden.
In den ersten Tagen nach der Geburt wird sich deine Brustwarze an das häufige Saugen gewöhnen müssen. Das tut oft weh, da die empfindliche Haut der Brustwarze diese regelmäßige Beanspruchung nicht gewohnt ist. Sind die Brustwarzen nach einigen Wochen immer noch wund und empfindlich, kann dies auch vom ungünstigen Anlegen kommen, oder weil Du die Stillposition nicht oft genug gewechselt hast.
Tipp der Hebamme:Muttermilch hilft den Heilungsprozess zu fördern. Dazu einige Tropfen nach dem Stillen auf die wunden Stellen geben.
Öfter mal die Stillposition wechseln, um verschiedene Hautteile der Brust zu beanspruchen. Außerdem kann man die Anlegetechnik verbessern, indem man das Baby Bauch an Bauch zu sich legt. Nun die Unterlippe des Kindes mit der Brustwarze kitzeln. Das löst beim Baby einen Reflex aus und es öffnet seinen Mund ganz weit. Führe dann das Kind so zur Brust, dass die Brustwarze in der Mitte des Mundes ist. Das Kind sollte so nicht nur die Spitze der Brustwarze erfassen, sondern möglichst viel vom Warzenhof im Mund haben. Tipp: Führe immer das Kind zur Brust und nicht die Brust zum Kind. So vermeidest Du verkrampfte Fehlhaltungen und Rückenschmerzen.
Mein Tipp: Schmerzlindernd und wirklich wahren Wunder bewirkt Wollwachs, dass es als Brustwarzencreme* zu kaufen gibt. Diese Creme hat mir persönlich dazu verholfen, weiterzustillen und nicht auf Grund der Schmerzen vorzeitig abzustillen.
4. Ständige und unregelmäßige Stillzeiten
Daran merkst du des: Dein Baby möchte alle 15 Minuten trinken? Das ist gerade am Anfang total normal und kein Grund zur Besorgnis. Wusstest du, dass bei Neugeborenen der Magen so klein wie eine Murmel ist? Wenn das Baby 8 Wochen alt ist, hat der Magen etwa die Größe eines Tischtennisballs. Die Muttermilch wird dazu sehr schnell verdaut, sodass das Baby sehr schnell wieder Hunger bekommt. Auch kann ein Entwicklungsschub (Buchempfehlung: Ohje ich wachse)* Grund für den gesteigerten Appetit sein. Darum sollte das Baby nicht nach der Uhr, sondern nach seinem Hunger stillen. Rat Hebamme: Stille das Baby nach Bedarf, es weiß selber am Besten, wann es Hunger hat. Wenn dein Baby gar nicht anzeigt, dass es Hunger hat, achte auf Hungeranzeichen. Das können Saugbewegungen, Unruhe, Laute, Bewegungen der Hand zum Mund usw. sein.
Mein Tipp: Sich nicht verunsichern lassen von Eltern, wo das Baby einen regelrechten Stillplan verfolgt. Nur weil andere Babys alle 4 Stunden gestillt werden möchte, gilt das nicht unbedingt auch für dein Baby.
5. Kind spuckt
Daran merkst du des: Dein Baby spuckt nach dem Stillen mehr, als es behalten kann? Das passiert oft, wenn Babys einfach zu viel trinken und ist erstmal kein Grund zur Sorge. Solange dein Baby wächst und zunimmt, ist das eher nur ein Wäscheproblem für dich. Falls dies aber nicht der Fall ist, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Rat der Hebamme:Lass dein Baby nach jeder Brust aufstoßen und vermeide zu viel Bewegung. Schaukeln könnte das Spucken nur fördern. Lager den Kopf des Babys etwas höher als den Körper. Das kann den Drang zum Spucken etwas abmildern. Mein Tipp:Manchmal kommt es auch vor, dass die Milch beim Anlegen sehr stark spritzt und das Baby so zu viel Milch auf einmal trinkt. Du kannst dann das Kind nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes kurz von der Brust nehmen, die Milch in ein Handtuch spritzen lassen und danach erneut anlegen.
6. Blähungen oder 3 Monats Koliken
Daran merkst du des: Dein Baby weint viel, du hast den Eindruck es kämpft mit Blähungen. Der Bauch ist hart und das Baby windet sich hin und her. Rat der Hebamme: Viel Nähe durch Tragen, z. B. im Tragetuch. Nackig auf die eigene nackte Brust legen, damit das Kleine die Geborgenheit spürt. Bauchweh-Kinder zeigen häufig eine Überempfindlichkeit auf Kuhmilchproteine. Um abzuklären, ob dies eine Ursache für die Blähungen ist, solltest du zwei Wochen auf Kuhmilchprodukte verzichten. So lange dauert es, bis die Proteine aus der Kuhmilch den Körper verlassen haben und nicht mehr in die Muttermilch übergehen. Viele weitere Tipps bei 3 Monats Koliken findest du in meinem Artikel „Was hilft gegen 3 Monats Koliken“?
Mein Tipp: Baby abhalten. Oftmals hat das Kleine Probleme, das große Geschäft in die Windel zu machen. Es empfindet dies als unnatürlich. Nachdem ich meine Tochter abgehalten habe, waren die Koliken wie von Zauberhand verschwunden. Meine Erfahrung mit dem Abhalten kannst du hier nachlesen.
7. Kind lehnt die Brust ab
Daran merkst du des: Manchmal kommt es vor, dass Babys für kurze Zeit die Brust ablehnen. Das kann mehrere Gründe haben. Eventuell haben sie die Flasche kennengelernt, die sich auch interessant anfühlt oder wo die Milch einfach leichter fließt. Oder die Mutter trägt plötzlich einen neuen Duft, wie ein Parfüm oder stark riechende Kosmetika.
Rat der Hebamme:Versuche auf Deo und Cremes zu verzichten und biete dem Kleinen immer wieder die Brust an. Du kannst die Milch auch mit Pipette oder Löffelchen geben. Häufig hilft es auch, das Baby im Halbschlaf anzulegen, da die Gegenwehr dann nicht mehr so groß ist.
Wichtig: Versuch, über Löffelchen oder einem kleinen Becher die Milch zu geben, biete in dieser Zeit aber keinen Schnuller und auch keine Flasche an. Es gibt einen natürlichen Saugtrieb, dem es nachgehen will – und dazu gibst du ihm nur die Brust.
Mein Tipp: Immer wieder die Brust anbieten, meistens dauert so ein Stillstreik nur wenige Tage.
8. Besondere Form der Brustwarzen
Daran merkst du des: Flachwarzen, Hohlwarzen, eine große oder eine kleine Brust: Die Bandbreite an unterschiedlichen Gegebenheiten ist groß – das ist normal, denn unsere Körper sehen nun mal alle anders aus. Meist sind es die Mütter, die damit ein Problem haben. Und diese Bedenken übertragen sie oft aufs Kind.
Rat der Hebamme:Erstmal locker bleiben. Ein Neugeborenes erwartet nichts, weil es noch keine Erfahrungen gemacht hat. Im Idealfall kennt ein Baby in den ersten sechs Lebenswochen nur die Brust seiner Mutter und die ist eben so, wie sie ist. Bei sehr kleinen Brustwarzen kann man die Warzen vorher durch Zupfen etwas stimulieren, damit sie sich besser hervorheben. Ansonsten gilt: Zum Milch geben braucht man nur eine Brust, einen Säugling und etwas Ausdauer – sonst nichts. Inwieweit dir hier evtl. Stillhütchen* behilflich sein könnten, kannst du hier nachlesen.
9. Säugling bevorzugt die Flasche
Daran merkst du des: Für Mütter ist es in einigen Situationen eine tolle Sache, die Muttermilch abzupumpen. Manche Kinder erkennen den Unterschied sehr schnell und verlangen bald nur noch nach der Flasche, da hier die Milch ohne große Anstrengung läuft. Die Brust, an der es vielleicht mehr Mühe macht zu trinken, lehnen sie dann ab.
Rat der Hebamme: Versuch ganz klar zu trennen: Wenn du daheim bist, stillst du und die Flasche bekommt es, wenn du nicht da bist. So lernt das Kind: Bei Papa gibt es Flasche, bei Mama die Brust.
10. Ich muss Medikamente einnehmen
Daran merkst du des: Manche Frauen, die an einer chronischen Krankheit leiden, gehen davon aus, dass sie nicht stillen können. Auch Mütter, die einen chirurgischen Eingriff vornehmen lassen müssen oder eine Spritze beim Zahnarzt bekommen, haben Angst, nicht mehr stillen zu können. Und Schmerzmittel, Antibiotika usw. brauchen eben auch stillende Mütter.
Rat der Hebamme: Halte Rücksprache mit deinem Arzt und frag nach, wenn du im Beipackzettel etwas liest, was dich beunruhigt. Denn was viele nicht wissen: Für die meisten Medikamente gibt es auch stillverträgliche Alternativpräparate.
Mach den Anästhesisten vor der Operation darauf aufmerksam, dass du stillst. In der Regel gilt die Faustformel: Sobald die Frau nach einer Narkose wieder in der Lage ist, das Kleine selbst anzulegen, kann sie auch wieder stillen.
Wer unsicher ist, kann über eine Stillberaterin einen medizinischen Beirat anrufen. In ihm sind auch Fachleute vertreten, die Auskunft über Medikamente und ihre Stillverträglichkeit geben.
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